Die Predigerlegende aus Kreenheinstetten


Er ist der berühmteste Sohn seines Heimatortes Kreenheinstetten.

Er war der sprachgewaltigste christliche Prediger des 17. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.

Er war ein Bestsellerautor von europäischem Rang.

Er hatte entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Sprache.


Sein Name war ein Markenzeichen für populär-unterhaltsame Predigttexte:

Abraham a Sancta Clara, im Juli 1644 in Kreenheinstetten im Gasthaus "Traube" geboren.

Am 1. Dezember 1709 ist Abraham a Sancta Clara in Wien gestorben.

300 Jahre danach, im Jahr 2009, hat der Heimatort Kreenheinstetten mit der Gesamtgemeinde Leibertingen dieses historische Ereignis mit einer Reihe von Veranstaltungen feierlich begangen, um den großen Heimatsohn zu ehren.

Abraham a Sancta Clara 

(1644 - 1709)

Biographische Daten

1644

2. Juli: Geburt in Kreenheinstetten (heute Ortsteil der Gemeinde Leibertingen, Kreis Sigmaringen, Baden-Württemberg) als achtes von zehn Kindern der Wirtsfamilie Megerle
3. Juli: Taufe auf den Namen Hans Ulrich.

etwa ab 1654

Lateinschule in Meßkirch.

1656 - 1659

Jesuitengymnasium in Ingolstadt.
Tod des Vaters. Abraham von Megerle (1607 - 1680), der Onkel väterlicherseits, Benediktinermönch, Kirchenmusiker und Komponist, nimmt sich des Jungen an.

1659 - 1662

Abraham in der Schule bei den Benediktinern in Salzburg.

1662

Eintritt in den Orden der Reformierten Augustiner-Barfüßer (oder unbeschuhten Augustiner-Eremiten). Annahme des Klosternamens Abraham a Sancta Clara Noviziat im Kloster Mariabrunn bei Wien.

1663 - 1668

Studium der Theologie und Philosophie in Wien, Prag und Ferrara

1668

Weihe zum Priester.

1668 - 1670

im Mutterkloster in Wien.

1670 - 1672

als Prediger im Marien-Wallfahrtsort Maria-Stern, Taxa (Bayern).

1672 - 1682

in Wien als Sonntagsprediger.

1677

Ernennung zum kaiserlichen Prediger durch Kaiser Leopold I.
Subprior des Wiener Augustinerklosters.

1679

Pestjahr in Wien, P. Abraham Hofkaplan bei Graf Hoyos.

1680 - 1682

Prior des Wiener Augustinerklosters.

1683 - 1689

Abraham in Graz als Sonntagsprediger.

1686

Erste Romreise Abrahams. Ernennung zum Prior in Graz.

1689 - 1692

Provinzial der deutsch-böhmischen Ordensprovinz mit Sitz in Wien.

1689

zweite Romreise

1692

dritte Romreise

1693 - 1695

Lehrer für die Novizen in Mariabrunn und Subprior des dortigen Klosters

1695 - 1697

Prokurator der Ordensprovinz

1697 - 1709

Definitor der Ordensprovinz (einer von vier Beiräten des Provinzials)

1709

1. Dezember: Tod Abrahams

Abraham a Sancta Clara 

(1644 - 1709)

Herkunft und Kindheit

Hans Ulrich Megerle, der spätere Abraham a Sancta Clara, wurde als achtes von zehn Kindern einer Bauernfamilie im fürstenbergischen Heubergdorf Kreenheinstetten geboren. Die Familie gehörte zu den Bauern mit eigenem Grundbesitz und damit zum wohlhabenderen Teil der Dorfbewohner. Sie verfügte zudem über recht großen Lehensbesitz. Zudem betrieb sie das Gasthaus „Zur Traube“, was wiederum für zusätzlichen Wohlstand spricht.

Mitte des 17. Jahrhunderts war das mutmaßliche Geburtshaus, die "Traube", ein stattliches Anwesen. Das Wohnhaus war mit Ziegeln gedeckt, nicht mit Stroh, wie sonst viele der kleinbäuerlichen Anwesen. In den Ortsurbaren von 1686 und von 1743 wird der Besitz dieses fürstenbergischen Erblehens mit einem Umfang von damals stattlichen 40 Hektar angegeben. Im Jahr 1669 war der Hof jedoch überschuldetund Jakob Megerle, ein älterer Bruder Abrahams, musste das Anwesen an Johannes Balthasar Rebholz verkaufen, nachdem er es zehn Jahre zuvor beim Tod von Matthäus Megerle, dem Vater von Jakob und Hans Ulrich (Abraham) übernommen hatte.


Im Dorfwirtshaus spielte sich natürlich ein wichtiger Teil des gemeinschaftlichen Dorflebens ab, wurde gefeiert, gestritten und politisiert. Wichtige Einflüsse für den späteren Prediger. Von seiner Mutter - so vermuten Biographen immer wieder - bekam er wohl seine Schlagfertigkeit und Redegewandtheit mit. Abrahams Familie war in ein weitverzweigtes, einflussreiches Verwandtschaftnetz eingebunden. Durch verschiedeneVerwandte erfuhr der junge Hans Ulrich eine gezielte Förderung und Unterstützung. Besonders ist hier sein Onkel Abraham Megerle. Als Geistlicher und erfolgreicher Kirchenmusiker war er zunächst in Konstanz, dann in Salzburg im Dienste des dortigen Erzbischofs tätig. Er wurde in den persönlichen Adelsstand erhoben und war als Abraham von Megerle Kanoniker am vornehmen Kollegiatsstift in Altötting. Dort findet sich auch noch sein Grabplatte.

Ein Cousin von Hans Ulrich Megerle, nämlich Philipp Megerle, tritt in fürstenbergische Dienste ein und erhält am Meßkircher Schloss die Stelle eines Kastenvogtes. Eine Rolle im Werdegang Abrahams dürfte auch Bathasar Bücheler, ein Sohn der Schwesterdes Großvatres von Abraham, gespielt haben. Er war ebenfalls Geistlicher, war zunächst Pfarrer in Heudorf, dann von 1653 bis 1657 Pfarrer in Kreenheinstetten, bevor bis zu seinem Tod im Jahr 1697 in Gutenstein tätig war.

Wie alle Bewohner des Dorfes waren die Mitglieder der Familie Megerle zu der Zeit Leibeigene der Herrschaft Meßkirch, die von den Grafen zu Fürstenberg wahrgenommen wurde. Sie mussten also noch bei allen möglichen Gelegenheiten Abgaben entrichten. Und: Wenn man den Heimatort auf Dauer verlassen wollte, musste dies erst von der Herrschaft - gegen "Gebühren" natürlich - genehmigt werden.

Geboren im Jahr 1644, also noch vor Ende des 30jährigen Krieges, erlebte der junge Hans Ulrich unruhige Zeiten, lernte die Not und das Elend der einfachen Menschen kennen, aber möglicherweise auch das Schicksal orientierungslos herumvagabundierender Kriegshinterbliebenen. Auch als Hofprediger in Wien verleugnete Abraham a Sancta Clara nie seine Herkunft aus einfachen Verhältnissen und kokettierte manchmal sogar damit.

Abraham a Sancta Clara

(1644 - 1709)

Die Studienjahre

Der junge Hans Ulrich fällt offensichtlich schon früh als gewitztes, intelligentes Kind auf. Auf Anraten des Dorfpfarrers und seines geistlichen Onkels Abraham von Megerle schickt ihn die Familie auf die Lateinschule nach Meßkirch und danach auf das Jesuitengymnasium nach Ingolstadt. Die Vermittlung der klassischen Bildung von der Antike her und die Begegnung mit dem Jesuitendrama haben einen anhaltenden Einfluss auf den späteren Prediger. In dieser Zeit (1659) stirbt sein Vater.


Darauf nimmt sich der geistliche Onkel Abraham von Megerle der weiteren Ausbildung des jungen Hans Ulrich an mit seinem Geld und mit seinen Beziehungen. Er schickt ihn auf das Benediktinergymnasium nach Salzburg. Hier wird die Kenntnis der griechischen und römischen Klassiker vertieft, aber auch der Zugang zu zeitgenössischer Literatur und Dichtung vermittelt, aus denen der spätere Schriftsteller sich kenntnisreich bedient. Als prägende Lehrerpersönlichkeit ist hier P. Otto Aicher zu nennen, ein damals berühmter Dichter, Prediger und Redner.

Nach Ende der Schulzeit tritt Hans Ulrich Megerle ein in den Orden der „unbeschuhten Augustiner-Eremiten“, einem Reformzweig des altehrwürdigen Augustinerordens. Aus Dankbarkeit seinem Gönner gegenüber nimmt er den Ordensnamen Abraham a Sancta Clara an. Seine Einführungs- und Probezeit für das Ordensleben, das Noviziat, verbringt er in Maria Brunn bei Wien. Zum Studium der Philosophie und Theologie hält er sich in den Ordensniederlassungen Wien, Prag und Ferrara auf, denn wegen der unruhigen und kriegerischen Zeiten wird das Studium der jungen Theologen weg von Wien in ruhigere Klöster verlegt. Mit dem Doktortitel schließt P. Abraham seine Studienjahre ab.

Abraham a Sancta Clara

(1644 - 1709)

Der Mönch Abraham a Sancta Clara

Nach seiner Schulzeit bei den Jesuiten und den Benediktinern trat der junge Hans Ulrich in den Orden der „unbeschuhten Ausgustiner-Eremiten“ ein, einem Reformorden des altehrwürdigen Augustinerordens, der erst 1592 in Italien entstanden war. Mit 24 Jahren am 8. Juni 1668 wurde der Abraham a Sancta Clara zum Priester geweiht. Seine erste Stelle führt den jungen Pater ins Kloster Taxa, dem heute untergegangenen Wallfahrtsort Maria-Sternbei Odelzhausen in der Nähe von Augsburg, wo er sich einen Ruf als sprachbegabter Prediger erwirbt.


Der neue „Predigerstar“ wird ans Mutterkloster nach Wien gerufen und predigt dort in der Hofkirche St. Augustin regelmäßig vor den Adeligen und Vornehmen des Kaiserhofes. Abraham a Sancta Clara macht in seinem Orden schnell Karriere. Er bekommt 1677 nicht nur den Titel eines kaiserlichen Hofpredigers verliehen, sondern wird Subprior, dann Prior (also Chef) des Wiener Klosters, Prior der neuen Ordensniederlassung in Graz (Kloster am Münzgraben) und schließlich 1689, Provinzial der deutsch-böhmischen Ordensprovinz, d.h. Oberer aller Klöster nördlich der Alpen.

Bis zu seinem Tod bekleidet er immer wichtige Funktionen in der Ordensleitung (Lehrer für die Novizen, Prokurator, Definitor). Drei mal reist er zu Ordenskonferenzen nach Rom. - Von einem Besuch zuhause in Kreenheinstetten ist allerdings nichts überliefert.

Die Augustiner-Mönche

Die Augustiner-Eremiten sind nach den Franziskanern, Dominikanern und Karmeliten der vierte große Bettelorden, die im (späten) Mittelalter eine wichtige Rolle spielten. Der Orden wurde auf Betreiben des Papstes Alexander IV. am 9. April 1256 gegründet. Heute heißt der Orden offiziell Augustinerorden (OSA). Der Namenszusatz "Eremiten" wurde 1963 von Papst Johannes XXIII. gestrichen. Die Ordensbrüder lebten von Anfang an nach der Regel des Hl. Augustinus. Die Ordenskleidung besteht aus dem schwarzen Habit, einem Ledergürtel und einer schwarzen Kapuze. In Wien, wo Abraham a Sancta Clara gelebtund gewirkt hat, gibt es heute noch ein Augustiner-Kloster und die berühmte Augustiner-Kirche.

Abraham a Sancta Clara trat dem reformierten Zweig der Augustiner bei, den Augustiner-Barfüßern (Augustiner-Discalceaten). Er ist der bekannteste deutsche Augustiner-Barfüßer. Als Reformzweig der Augustiner-Eremiten entstanden und im Jahr 1610 anerkannt, bildeten die Augustiner-Barfüßer vier Kongregationen, die spanischen, die italienischen, die französischen und die portugiesischen Augustiner-Barfüßer.

Die verschiedenen Kongregationen hatten im 17. Jahrhundert großen Zulauf. Deshalb wurden diese in mehrere Provinzen aufgeteilt. Die Augustiner-Barfüßer breiteten sich bis nach Böhmen (Prag), Österreich (Wien), Bayern (Maria-Stern bei Dachau) und Schlesien (Stehlen) aus. Ab 1689 war Abraham a Sancta Clara als Provizial der deutsch-böhmischen Ordensprovinz Oberster aller Augustiner-Barfüßer-Klöster nördlich der Alpen.

(1644 - 1709)

Abraham a Sancta Clara 

Seine wichtigsten Lebensstationen

Kreenheinstetten
1644 Bauerndorf unter fürstenbergischer Herrschaft,
heute: Ortsteil der Gemeinde Leibertingen, Kreis Sigmaringen, Baden-Württemberg.
Hier ist P. Abaraham geboren und aufgewachsen als Hans Ulrich Megerle.

Meßkirch
1644 fürstenbergisches Residenzstädtchen.
Hier besuchte P. Abraham die Lateinschule.

Wasserburg am Inn
Abrahams Vater, Matthias Megerle, wurde dort geboren. Rückkehr in das Herkunftsdorf seiner Familie, Kreenheinstetten.

Konstanz
1644 Bischofssitz des Bistums Konstanz. Es umfasste weite Teile der Nordschweiz, der heutigen Bistümer Freiburg und Rottenburg-Stuttgart und bis nach Vorarlberg hinein.
Onkel Abraham(von) Megele war ab 1633 Kapellmeister am Münster.

Altötting
Abrahams geistlicher Onkel und Förderer Abraham von Megerle starb hier 1680 als Kanonikus. Sein Grab findet sich nahe der heutigen Wallfahrtskirche.

Ingolstadt
Hochburg der Jesuiten in der Zeit der Gegenreformation mit zahlreichen Bildungseinrichtungen.
Hier besucht Abraham das Gymnasium der Jesuiten.

Salzburg
Hier besucht Abraham das Gymnasium der Benediktiner.
Onkel Abraham von Megerle wirkte hier 1640-1651 alsDomkapellmeister.

Mariabrunn
1662 tritt Abraham hier in den Reformorden der Augustiner-Barfüßer ein und absolviert sein Noviziat.
Ab 1693 ist er Lehrer für die Novizen und Subprior.

Wien
um 1700 kaiserliche Residenzstadt und Zentrum des Habsburger Reiches.
Wien wird zum Hauptwirkungsort, an dem P. Abraham als Prediger und Schriftsteller bekannt wurde.
Hier stirbt er am 1. Dezember 1709.

Prag
war zeitweise Studienort Abrahams.

Ferrara
war zeitweise ebenfalls Studienort Abrahams

Taxa
1644 Wallfahrtsort Maria-Stern nahe Augsburg,
heute: untergegangen. Erinnerungen in der Pfarrkirche von Odelzhausen.
Hier wirkte Abraham als Wallfahrtsprediger von 1670 bis 1672.

Graz
Ordensniederlassung der Augustiner-Barfüßer seit 1656.
Ab 1683 ist Abraham hier Sonntagsprediger, später Prior des Klosters am Münzgraben.

Rom
Abraham unternimmt in seinem Leben auch drei Romreisen.

Abraham a Sancta Clara 

Gunter Haug

 

Der Mensch ist ein Gras, das nicht lang steht,
und ein Schatten, der bald vergeht.
Der Mensch ist ein Schäum, der bald abfließt
und ein Blum, die bald abschießt.
Der Mensch ist ein Rauch, der nicht lang währt,
und ein Feuer, das sich selbst verzehrt.
Der Mensch ist ein Blatt, das bald abfällt
und ein Ton, der bald verschallt.
Der Mensch ist ein Fluß, der bald abnimmt,
und ein Kerzen, die bald abrinnt.
Der Mensch ist ein Glas, das bald zerbricht,
und ein Traum, der haltet nicht.
Der Mensch ist ein Wachs, das bald erweicht,
und ein Rosen, die bald erbleicht.
Der Mensch ist ein Fleisch, das alsbald stinkt,
und ein Schiff, das bald versinkt.
Der Mensch ist wankelmütig wie das Aprilwetter,
unbeständig wie die Rosenblätter.
Der Mensch ist ein kurzer Lautenklang,
ein rechter Miserere Gesang.
Der Mensch ist bald hübsch, bald rot,
auch bald darauf bleich und tot.
Der Mensch ist bald schön und reich,
auch bald ungefähr ein Totenreich.
Der Mensch ist alles Unglücks Ziel,
der Eitelkeit ein Possenspiel.
Ein Schauspiel der Verächtlichkeit
und ein Spiegel der Sterblichkeit.

(Artikel aus: "Im Schatten eines Denkmals." Geschichte und Geschichten des Geburtsortes von Abraham a Sancta Clara. Kreenheinstetten 793 - 1993. Herausgeg. von der Gemeinde Leibertingen, Tuttlingen 1993 S. 41-52.)

Auf den folgenden Seiten soll vom "größten Sohn Kreenheinstettens" die Rede sein: von Johann Ulrich Megerle, der als Abraham a Sancta Clara in die Geschichte Wiens im 17. Jahrhundert eingegangen ist. Es handelt sich um einen Menschen, der zu seiner Zeit berühmt war, der von vielen Zeitgenossen aber auch gefürchtet wurde. Bis auf den heutigen Tag ist man in Kreenheinstetten stolz auf "seinen Abraham" aus dem Gasthaus "Zur Traube". Einen Fremden, den es zum erstenmal hierher auf den badischen Heuberg verschlägt, belehrt man zumindest in der "Traube" rasch, auf welch bedeutendem historischen Boden er da gerade weilt. Doch ob sie über ihren Abraham mehr wissen, die Mehrzahl der Kreenheinstetter, als daß er hier halt irgendwann geboren worden ist und dann im 17. Jahrhundert in Wien am Kaiserhof als Hofprediger Karriere gemacht hat, weil er mit seinen deftigen Predigten die eine Hälfte der Kirchenbesucher verschreckte, die andere aber begeisterte, sei einmal dahingestellt.

Doch wie berühmt ist er denn tatsächlich nun, dieser große Sohn - Wie bedeutend war er und was um alles in der Welt soll der heutige Kreenheinstetter noch von dieser Berühmtheit wissen? Die Frage, ob ein Mensch überhaupt als Berühmtheit zu gelten hat oder zumindest den Begriff "bekannt" für sich in Anspruch nehmen darf, muß sich zunächst an zwei Grundvoraussetzungen orientieren: erstens an dem Gebiet, in dem er sich aufgehalten hat und in dem er bekannt sein soll, und zweitens an der Zeit, in der er gelebt hat oder womöglich noch lebt. So unterscheiden sich die "Berühmtheiten" schon einmal ganz wesentlich untereinander und es gibt nur wenige, die wirklich über ihren Lebensraum und ihre Zeit hinaus für alle und jeden zum Begriff geworden sind, denken wir einmal beispielsweise an den "berühmten" Kaiser Karl den Großen, den schon spätestens in Griechenland kein Mensch mehr kennt. Berühmtheit ist also immer etwas Relatives, und so verhält es sich auch mit unserem Abraham, der allerdings immerhin im 17. Jahrhundert in Wien tatsächlich eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat und dank Friedrich Schiller sogar noch indirekt in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Aber davon später mehr.

Geboren wurde Johann Ulrich Megerle höchstwahrscheinlich am 2. Juli 1644 in Kreenheinstetten, es könnte aber auch ein, zwei oder drei Tage früher gewesen sein - jedenfalls ist im Kirchenbuch der Tauftag vermerkt "Sonntag, der 3. Juli 1644", und üblicherweise wurden die Kinder in diesen Zeiten unmittelbar nach ihrer Geburt auch schon getauft, aus den Kreenheinstetter Kirchenbüchern kann man ersehen, daß die Pfarrer hier immer besonders "schnell" waren, denn weit über die Hälfte aller Kinder sind bereits einen Tag nach ihrer Geburt getauft worden, deshalb also die Vermutung, daß Johann Ulrich Megerle am 2. Juli 1644 das Licht des Heubergs erblickt hat. Er war das achte Kind seiner Eltern (die im übrigen noch Leibeigene waren), insgesamt das drittjüngste von schließlich zehn Kindern und der vierte Junge. Als einziges Kind der Familie Megerle erhielt er zwei Vornamen, eine Tatsache, für die unter anderem der Taufpate Johann Jakob Braun verantwortlich ist, denn nach alter Sitte wurde ein Täufling mit dem Vornamen seines Paten bedacht. Nun gab es aber in Kreenheinstetten zu dieser Zeit bereits einen Verwandten namens Hans (Johann) Megerle und einer seiner Brüder hieß Jakob. Also halfen sich die Eltern dadurch aus der Klemme, daß man den ersten Namen des Paten, nämlich Johann, dem zweiten Vornamen Ulrich voranstellte, und so gab es nun in Kreenheinstetten also einen Johann Ulrich Megerle. Der zweite Vorname Ulrich orientierte sich an dem Tauftermin, der unmittelbar vor dem Fest des heiligen Ulrich lag.

Im Gasthaus "Traube", in dem der kleine Johann Ulrich aufwuchs, scheint es recht lebendig zugegangen zu sein, kein Wunder, bei zehn Kindern und einer Mutter, die als recht resolut und geschäftstüchtig galt, die "den Laden geschmissen hat", wie man heute sagen würde und offenbar ganz gern mal am Gasthaustisch einen Schwatz mit einem oder gleich mehreren Gästen gehalten hat. Ab 1651 besuchte Johann Ulrich die kleine Dorfschule in Kreenheinstetten, er muß ein hervorragender Schüler gewesen sein, denn kurz nachdem Balthasar Bücheler als Pfarrer nach Kreenheinstetten gekommen war, fiel ihm der Junge bereits im Religionsunterricht auf, und er versuchte im Jahr 1653, den begabten Johann Ulrich in die Schloßschule nach Meßkirch zu bringen, wo ja beispielsweise auch Latein gelehrt wurde. Doch die Aufnahme scheiterte, weil nur die Kinder der fürstenbergischen Beamten Zugang zu der Schule hatten. Kurz danach wurde ein neuer listiger Versuch unternommen, den kleinen Megerle doch auf die Lateinschule zu bekommen, und zwar arbeitete der Vetter des Vaters, Philipp Megerle als Oberstallmeister im Meßkircher Schloß. Der nahm den nunmehr zehnjährigen Johann Ulrich in seinen Haushalt auf und ermöglichte ihm so den Zugang auf die Schule (natürlich nicht ohne die womöglich augenzwinkernde Zustimmung der fürstlichen Herrschaft). An den Sonntagen kam der Lateinschüler ab und zu offenbar den zweistündigen Fußweg zurück in sein Heimatdorf und zeigte bei diesen Besuchen bereits die Anlagen zu seinem später entwickelten, außerordentlichen Talent: er versammelte die Dorfjugend um sich und predigte den Altersgenossen wort- und stimmgewaltig, ein Vorgang, der seinem Förderer, dem Pfarrer von Kreenheinstetten natürlich nicht verborgen blieb.

Von 1652 bis 1656 besuchte Johann Ulrich Megerle also die Schloßschule in Meßkirch; danach kam er ab Herbst 1656 ins Internat der Jesuitenschule nach Ingolstadt und befaßt sich hier - so formuliert es einer seiner Biografen - "mit den Problemen der Rhetorik, Logik, Mathematik, und Geschichte". Zustande kam dieser Wechsel nach Ingolstadt auf Betreiben des Pfarrers Bücheler und vor allem durch die Initiative des Onkels Abraham Megerle, des Komponisten und Domkapellmeisters von Salzburg, wegen seiner Verdienste um die Kirchenmusik im Jahr 1652 sogar von Kaiser Ferdinand III. geadelt, der nun seinen weiteren Lebensweg entscheidend bestimmte. Hier in Ingolstadt, einer der Hochburgen des deutschen Geisteslebens zur damaligen Zeit, wurde sein Talent ausgebaut und nach Kräften gefördert, beispielsweise durch die an Jesuitenschulen üblichen Vortrags- oder Redeturniere.

Im Herbst des Jahres 1659 wechselte er von Ingolstadt ans Gynmasium nach Salzburg, also an die frühere Wirkungsstätte seines Onkels und Förderers, kurze Zeit vorher war der Vater, Matthäus Megerle, gestorben - einige Tage vorher war Johann Ulrich nach Hause gerufen worden. Die Erbschaft von immerhin 150 Gulden vermachte er samt und sonders seinem Onkel, der ja durch die Förderung seines Studiums so "viel Unkosten an ihn gewendet" und mittlerweile Kanonikus am Stift in Altötting war. Drei Jahre später, also 1662, beendete er dort seine Ausbildung und trat als Novize ins Seminar des Augustiner-Barfüsserklosters in Mariabrunn ein. Vor diesem Schritt war es jedoch notwendig, aus der Leibeigenschaft entlassen zu werden, Johann Ulrich war ja als Kind leibeigener Eltern ebenfalls formell noch Leibeigener der fürstlichen Herrschaft in Meßkirch. 12 Gulden mußte er für die positive Bescheidung seines Antrags auf den Tisch legen, und als sich dann sogar der päpstliche Nuntius dafür verwendete, daß er als Novize in Mariabrunn aufgenommen wurde, stand seinem weiteren Lebensweg nichts mehr im Wege. Sein Onkel Abraham von Megerle setzte sich nun beim Abt des Klosters dafür ein, daß Johann Ulrich den Klosternamen Abraham annehmen konnte. Der Abt willigte ein und Johann Ulrich war schon aus Dankbarkeit seinem Onkel gegenüber ebenfalls einverstanden, der vom Abt verliehene Beiname a Sancta Clara leitet sich ab von der heiligen Clara, einer Schülerin von Franz von Assisi, die im Jahr 1255 heilig gesprochen wurde und deren Lebensweg dem jungen Mönch ein ewiges Beispiel sein sollte. Im Jahr 1663 legte Abraham sein Gelübde ab, fünf Jahre später empfing er die Priesterweihe und promovierte im selben Jahr.

Johann Ulrich Megerle aus Kreenheinstetten auf dem Heuberg war nun also Augustiner-Barfüßermönch, ein reformierter Zweig des alten Augustinerordens, der nach wesentlich strengeren Regeln zusammen lebte als die althergebrachten Augustinerklöster, wie beispielsweise Beuron, ganz in der Nähe seiner alten Heimat. Die Barfüßer-Augustiner hatten erst im Jahr 1631 die Zulassung bekommen, sich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation niederzulassen und galten in der Folgezeit als ungemein dynamisch und einflußreich. Nachdem Abraham am 22. Dezember 1666 seine Primiz in der Augustiner-Hofkirche in Wien gefeiert hatte, predigte er in den nächsten Jahren in verschiedenen Kirchen der Hauptstadt, verfaßte im Jahr 1670 sein erstes kleines Buch im Druck, eine in Latein gehaltene Lobschrift auf seinen Onkel Abraham von Megerle.
Im selben Jahr verläßt er Wien und wird versetzt in den kleinen Wallfahrtsort Taxa bei Augsburg, wo er nun regelmäßig in der Wallfahrtskirche des dortigen Klosters predigt und eine erstaunliche Anzahl von Gläubigen bei seinen wortgewaltigen Predigten anzieht. Nur zwei Jahre später wird er, dessen Ruf sich natürlich bis ins Mutterkloster herumgesprochen hat, wieder zurückgeholt nach Mariabrunn, und schon ein Jahr später, also 1673, am 15. November, predigt er erstmals vor Kaiser Leopold und seinem Hofstaat. "Astnacus Austriacus" (übersetzt: "Himmelreichischer Österreicher"). Die Predigt kommt so gut an, daß sie wenig später schon gedruckt erscheint und weit verbreitet wird, kein Wunder, schließlich handelt es sich dabei um ein einziges Loblied auf Österreich und den Landespatron, den heiligen Leopold und seinen kaiserlichen Namensvetter. Sein zweiter spektakulärer Auftritt vor dem Kaiser findet zwei Jahre später statt. Zu Ehren des heiligen Joseph, den eine päpstliche Verordnung nun ebenfalls zum österreichischen Landespatron erklärt hat, sollen am 18. Mai Feierlichkeiten beginnen, und zwar zunächst bei den Augustiner Barfüssermönchen. Doch der bischöflichen Kanzlei und anderen am Hof der Habsburger ist der Einfluß und der Aufstieg Abrahams zu gewaltig geraten, deshalb beauftragte man kurzerhand einen anderen Prediger mit der Festpredigt. Doch Abraham gibt nicht klein bei und unterläuft die Demütigung für seinen Orden trickreich: bei Eröffnung der Feierlichkeiten übergibt er dem Kaiser seine Predigt ("Neuerwöhlte Paradeyß-Blum") kurzerhand fix und fertig gedruckt. Der Kaiser ist beeindruckt und lobt den Prediger für sein hervorragendes Werk persönlich. 1676 dann der nächste "große Wurf": eine Predigt "Soldaten Glory" auf die zu jener Zeit von den Franzosen ziemlich gebeutelte kaiserliche Armee. Zunächst beginnt er die Predigt für jene Zeiten provozierend, nämlich mit der Frage, ob man sich überhaupt einen heiligen Soldaten vorstellen könne, dann jedoch wendet er sich engagiert an den heiligen Georg, das Vorbild aller Soldaten: "Glorreicher Georgi Gelinde Gottes Grossen Grimmen, Getröste Genedig Gegenwärtige Geliebde, ... Gehe Gewaffnet Gegen Gemelden Gütigsten Gebieters Grausamen Gegentheil, Gibe Gleichnissige Gutthat Ganzem Geplagtem Germanien!". Eine aus heutiger Sicht ungewöhnliche Stilform, die jedoch beweist, wie vielseitig Abraham mit der Sprache umgegangen ist - und immerhin ist auch diese Predigt so erfolgreich, daß sie wenig später gedruckt verbreitet wird.

Im Jahr 1677 dann steigt Abraham auf der Karriereleiter gleich doppelt nach oben: erst wird er durch ein kaiserliches Diplom offiziell zum kaiserlichen Hofprediger ernannt, dann wird er auch noch Subprior, das heißt der zweitwichtigste Mönch in seinem Mutterkloster - und das im Alter von gerade 33 Jahren. Er ist aber auch allein schon von seinem Äußeren her eine imposante Erscheinung: als eine große, kräftige Gestalt mit einer hohen breiten Stirn, langer spitzer Nase und großem Kopf wird er beschrieben, rötliche Haare, später noch ein rötlicher Schnurbart - also bis auf den Bart und die rötlichen Haare schon ein solch ehrfurchtgebietender Zeitgenosse, wie der, der einem vom monumentalen Kreenheinstetter Abraham-Denkmal vor der Kirche entgegendonnert.

Die Antrittspredigt Abrahams als Hofprediger vom 3. Dezember 1677, die im Druck als "Die heilige Hof-Art" erscheint, hat es auch gleich in sich, wenn er darüber philosophiert, welche Schwierigkeiten ein solches Amt dem Amtsinhaber bereiten kann: "Hofbrein essen und das Maul verbrennen, seynd beisammen wie Hahn und Henne. "oder" Luzifer gebar Hoffart, die Hoffart aber gebar den Eigenwillen, der Eigenwillen gebar Ketzerey, die Ketzerey aber gebar Verstockung und Verzweiflung, ...". Immer wieder beschäftigt er sich mit dem Leben am Hof und den verlogenen Höflingen: "Der welcher sich nach Hof will wagen, muß haben einen Straußen Magen. Der gar viel harts verdaut, er muß viel grobe Brocken schlicken und sich in jeden Sattel schicken so er nicht hat entraut. Beynebens plagt ihn jederzeit - der Neid... Der Neid, der wird bey Hof geboren, dadurch wird Leib und Seel verlohrn. Das ist genug bekannt, wer sich nicht lassen will beneiden, muß Fürstenhöf und Höfling meiden. In allen Ort und Land, denn dort grassiert jederzeit - der Neid. "Im Jahr 1680 dann wird Abraham sogar für drei Jahre zum Prior seines Klosters gewählt. Auch während der in Wien im Jahr 1679 schrecklich wütenden Pest tritt Abraham als mutiger, unerschrockener Prediger genauso in Erscheinung, wie während der Belagerung Wiens durch die Türken "Auff Auff Ihr Christen" wo er sich stark für eine entschiedene Bekämpfung der Türken einsetzt.

Während der ganzen Jahre bis zu seinem Tod am 1. Dezember 1709 vergißt er jedoch nie seine Herkunft vom Heuberg, aus Kreenheinstetten, seine Heimat. So erwähnt er in seinen verschiedenen Werken immer wieder Orte und Sachverhalte aus seiner Kindheit, spricht in "Lösch Wien" vom Hegau, von Meßkirch, berichtet in "Etwas für Alle" von Donaueschingen mit seinem fürstenbergischen Schloß in der Landgrafschaft Baar, und in "Huy und Pfuy der Welt" nennt er eine selbsterfundene Figur den "Pomplonius Schnauzer von Schnerkingen" bei Meßkirch, oder er erinnert mit dem bereits oben zitierten Spruch"...der zwar unter einem Strohdach geboren, aber gleichwohl an den Tag gegeben, daß nicht alles Stroh im Kopf hat, was unter dem Strohdach geboren "an seine Geburt unter dem Strohdach der "Traube" von Kreenheinstetten. Oder er hat davon gesprochen, daß er selbst auch hochgeboren sei und zwar wirklich, denn seine Mutter habe schließlich im obersten Stock des Hauses unter dem Dach gewohnt und ihn dort zur Welt gebracht. Außerdem sei er ein wohlgeborener (Wollgeborener), weil sein Vater als Pferdedeckenmacher viel mit Wolle umgegangen sei und weiter: "Wohlgeboren seyn adelt nicht allein, auch ein Schaf ist wollgeboren."

Einmal im Jahr haben die in Wien ansässigen Schwaben (und als Schwaben galten auch die Leute vom Heuberg, badisch ist Kreenheinstetten ja schließlich erst zusammen mit Fürstenberg durch Napoleon über hundert Jahre später geworden) auch ein Schwabenfest veranstaltet, immer am ersten Julisonntag, also immer um den Termin des Namenstags des schwäbischen Landespatrons, des heiligen Ulrich herum, und Abraham a Sancta Clara gab dem Fest mit einer Predigt regelmäßig die kirchliche Weihe, er hat sogar die jährliche Andacht erst selbst angeregt. Daß seine Predigten immer eine erstaunliche Menge von Leuten in ihren Bann schlugen, ist bekannt und so verwundert es auch nicht, daß die jährlichen "Schwabenpredigten" in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Hofkirche stattfanden. Daß er auch höchstwahrscheinlich "geschwabelt" hat, also schon durch seine Dialektanklang nie seine Herkunft hat verleugnen können (oder wollen), liegt ebenso auf der Hand, denn wer aus dem Deutschen Südwesten ist denn - und zwar heute genauso wie damals, tatsächlich des lupenreinen Hochdeutschen mächtig, wenn er seine ersten zwölf Lebensjahr auf dem Dorf verbracht hat?

Und noch ein Hinweis auf seine wohl offen zutage tretende schwäbische Sprechweise, er findet sich in der Beschreibung seiner Tätigkeit und seines Lebens acht Jahre nach seinem Tod durch den Prior von Taxa (also ebenfalls einem Augustinermönch), nämlich daß "er kein geschwätziger, sondern tiefsinniger beredtsamer Schwabe seye". Also - seine Heimat hat Abraham nie vergessen, obwohl er in den letzten dreißig Jahren seines Lebens Kreenheinstetten mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr gesehen hat, innerlich war er halt doch noch "einer vom Heuberg".

Daß er zeitlebens auch eine ausgeprägte soziale Ader vorwies, verwundert angesichts seiner Herkunft nicht, vielleicht war es auch gerade diese Tatsache, die ihm den Kontakt und die Bewunderung der kleinen Leute gebracht hat, seine Anziehungskraft auf das gemeine Volk, die Einfachheit seiner Sprache, der Sprache des Volks, die nur einer beherrschen konnte, der auch "einer von ihnen" war, denn er predigte ja oft irgendwo auf einem Platz mitten in Wien "vor einer unglaublichen Menge Volks". So setzt er sich immer wieder für soziale Gerechtigkeit ein, jeder Gescheite soll die Chance eines sozialen Aufstiegs erhalten, und besonders tritt er beispielsweise auch für die Dienstboten ein:"Viel gehen mit den Dienstboten um, wie die Apotheker mit den Blumen. Solche klauben sie ganz fleißig zusammen, legen sie in einen schönen Destilierkolben, sie brennens aus bis auf den letzten Tropfen, wann endlich kein Safft und Krafft mehr darinn, als dann wirft mans zum Haus hinaus auf den Mist. Nicht viel anderst verfährt man bisweilen mit einem Dienstboten. Viel Zeit und Jahr plagt sich der arme Tropf mit so harter Arbeit in einem Dienst, befleisst sich Tag und Nacht, wie er seines Herrn und Frauen Willen und Befehle kann vollziehen, arbeitet manchesmal daß ihm das Blut bey den Nägeln möchte ausbrechen, wann er endlichen an Stärcke und Kräfften abnimmt, wann er Kraftt- und Safftloß wird, da heißt es gar offt: vor der Thür ist draussen."

Besonders deftig geht er in "Judas der Ertzschelm" mit den Hofschranzen ins Gericht: "Auch, ach, ach, was wirst du für Wunderdinge zu Hof sehen, lauter Schneider - aber nur solche, die einen wollen übers Ohr hauen oder einem wollen die Ehr abschneiden, lauter Fischer, aber nur solche, die mit faulen Fischen umgehen, lauter Maler, aber nur solche, die einem was Blaues vor die Augen malen, ...du wirst am Hof sehen, daß alldort die Redlichkeit ist wie der Palmesel, der im Jahr nur einmal ans Licht komme, du wirst auch zu Hof sehen wenig Metall aber viel Erz, viel Erzdiebe, Erzschelme; Erzbetrüger. "Kein Wunder, daß der gute Abraham bei Hofe nicht nur Anhänger hatte, sondern auch erbitterte Gegner, doch bei allem, was er sagte und bei allen Versuchen, ihn nach einer seiner besonders giftigen Predigten jetzt aber wirklich von seinem Amt als Hofprediger zu entfernen, hielt der Kaiser, dem diese Seitenhiebe auf seine Hofschranzen offenbar ein diebisches Vergnügen bereitete, immer wieder schützend die Hand über den Augustinerpater. Und dieser selbst, gab durchaus gerne zu, daß er seine "Mucken hatte, aber na und?! Ich mag mich gar nicht entschuldigen, weil ich bisweilen Mucken und Grillen in meine Schrien menge, sondern mein Gott, als ein genauer Gemütserforscher weiß es, daß ich zu keinem anderen Ziel und End dergleichen Dinge hab eingemengt, als daß sich die jetzige, mehrstenteils scham- und zaumlose Welt zu dem Guten locke, welche sich nicht anders, als durch dergleichen Köder fangen lasset."

Immer wieder zieht er auch gegen die Modetorheiten und die Eitelkeiten der Leute zu Felde - zu jener Zeit, der Zeit des französischen "Sonnenkönigs" Ludwig XIV., als ja alles Französische schick war, "in" würde man heute sagen, und die französische Mode begierig an den deutschen und österreichischen Höfen kopiert wurde, so wettert er in "Wunderlicher Traum von einem großer Narrennest": daß die Damen mit ihrer neuen Haartracht in Wirklichkeit "calikutische Hennen seien, für welche die Madame Fontange (die Erfinderin dieser Haartracht) bei Jupiter das Recht erwirkt, daß sie ihren Schweif auf dem Kopfe tragen "und " Man findet sogar gescheite Hüt, mit denen närrische Köpf bedeckt sind. "Und weshalb ist er, der immer in der dunklen Mönchskutte daherkommt, denn so gegen die neue Mode? "Was große Summen schickt man nicht wegen der Mode nach Frankreich. Dadurch kommt das deutsche Gold und Silber aus dem Lande und unsere Feinde bekriegen uns mit unserem eigenen Geld. Wir verwundern uns, daß Frankreich in seinen Waffen so mächtig, wir betrachten aber nicht, daß Deutschland durch die für die Modi und französische Kleiderpracht ausgelegten Gelder dem unruhigen und ehrgeizigen König selbst unter die Arme greift um den Deutschen die Messer besser an die Kehle zu setzen. "Und dann erweist er sich als stramm Konservativer, auch wenn seine Predigten aus dem sozialen Blickwinkel heraus recht modern erscheinen, wenn er sagt: "Unsere deutschen Sitten dünken uns zu grob, zu plump, zu altväterlich, ob sie gleich die redlichsten und aufrichtigsten sind. ". Und gegen die Franzosen hat er allemal etwas, das beweist er, wenn er von den armen Kindern und deren Erziehung spricht: "Die Kinder kommen kaum aus der Wiege, so werden sie gleich geschmiert, geschnürt, geschmückt, gedrückt... sodann meldet sich auch schon der Sprechmeister an. Da müssen sie schon französisch plappern, wie die Papperln (die Papageien), schreien oui, oui, oui, gleich wie die Schwein."

Kein Wunder, daß sich hinter dem Namen dieses so kompromißlosen und gerade dadurch auch zu seiner Zeit ungemein erfolgreichen Autors und Predigers eine ganze Reihe anderer Schriftsteller versteckt haben, die ihren Namen nicht preisgeben konnten oder wollten. So sind nach Abrahams Tod eine Vielzahl von Schriften aufgetaucht, die zwar unter seinem Namen veröffentlicht worden sind, in Wirklichkeit aber, wie die neueren Forschungen ergeben haben, überhaupt nichts mit ihm zu tun hatten. Beispielsweise die Verleger haben sich so quasi auf die Erfolgsspur begeben und schamlos Plagiate in Auftrag gegeben, denn schon der Name Abraham a Sancta Clara als Autor garantierte zu jener Zeit einen guten Absatz. So sind zum Beispiel die Bände zwei und drei von "Etwas für Alle" Fälschungen, die dem Verleger aber nach Abrahams Tod, als sie auf den Markt kamen, einen ordentlichen Reibach eingebracht haben. Oder die Fortsetzung des "Narrennests", das "Centifolium Stultorum" und und und... Diese Versuche, mit Abrahams gutem Namen noch ein Geschäft zu machen, stammen vor allem von seinem früheren Nürnberger Verleger und Kupferstecher Christoph Weigel und dessen Sohn Martin Franz und dauerten bis mindestens 1738 - also 29 Jahre nach seinem Tod an.

Und auch schon zu seinen Lebzeiten rissen sich die Verlage offenbar regelrecht um Abrahams Veröffentlichungen, so gab es zahlreiche "Raubdrucke", gegen die sich die ordnungsgemäß beauftragten Verleger natürlich entschieden zur Wehr setzten, beispielsweise mit kaiserlichen Privilegien, die ihnen mal auf fünf, mal auf zehn Jahre die alleinigen Druckrechte für bestimmte Schriften von Abraham sichern sollten - natürlich nicht ohne dem Hof dann einige Belegexemplare kostenlos überlassen zu müssen. Während Abraham a Sancta Clara - seien wir ehrlich - heutzutage so gut wie vergessen ist, haben sich im 19. Jahrhundert immerhin noch zahlreiche Literaten mit ihm beschäftigt, so zum Beispiel Goethe, Schiller, Achim von Arnim, Clemens von Brentano und Joseph von Eichendorff. So hat Johann Wolfgang von Goethe, nachdem er in der Bibliothek ein Exemplar von Abrahams "Judas der Ertzschelm" entliehen hatte, dieses Buch gleich voller Begeisterung an Schiller geschickt, verbunden mit dem Hinweis, daraus lasse sich sicher etwas für Schillers in Arbeit befindliches Werk "Wallenstein" verwenden und tatsächlich: Schiller entlehnte einige Passagen für die in seinem Drama enthaltene Kapuzinerpredigt. Schiller bedankte sich bei Goethe mit dem Hinweis: "Dieser Pater Abraham ist ein prächtiges Original, vor dem man Respekt bekommen muß und es ist eine interessante und keineswegs leichte Aufgabe, es ihm gleichzutun in der Gescheidheit nach oder gar vorzutun."

Am 1. Dezember 1709 starb Abraham a Sancta Clara im Alter von 65 Jahren. Gestorben ist er genauso, wie er gelebt hat, unerschrocken, fest im Glauben und vorbereitet auf den Gang zu seinem Schöpfer. So ist in einem Nachruf eines Augugstiners über das Ende des großen Predigers zu lesen: "Nachdem er die Eitelkeit und Ohnmacht der menschlichen Torheit in dieser Welt hatte verspotten lernen, hat er lachend die Augen zugetan, welches besondere Ende wenig Menschen in der Welt widerfahren und kann man daraus erkennen, wie gesetzt sein Gemüte, und wie standhaftig er sich gegen den sonst entsetzlichen Tod gefasset. - Man hält es vor ein Wunder eines unerschrockenen Muts, daß als der Kaiserliche General Graf Rothkirch auf das Totbette kam, er einen Spiegel zu Füßen setzen ließ damit er sehen möchte, sagte er, ob er, der niemals eine Furcht gehabt, sich nun vor dem Tode fürchten würde. Pater Abraham weiß noch viel was Größeres in diesem Augenblick, welcher der erschröcklichste des ganzen Menschenlebens: er braucht keinen Spiegel, seine Herzhaftigkeit zu erfahren, das Lachen, womit er den Tod empfängt, ist andern ein Spiegel, womit er noch die letzte Lehre gibt: daß nach einer guten Vorbereitung der Tod keine Furcht, sondern lauter lachende Vergnügen erwecken kann. "

Danach ist er in Frieden mittags um 12 Uhr verschieden: "Unser erster Lebens Atem ist schon ein Seufzer zum Tod "sagt Abraham a Sancta Clara, der als Johann Ulrich Megerle vor dreihundertfünfzig Jahren in Kreenheinstetten auf dem Heuberg geboren worden ist und dessen Gedicht "Was ist der Mensch?" hier zum Abschluß noch wiedergegeben werden soll:

Jubiläum 2009

Er ist der berühmteste Sohn seines Heimatortes Kreenheinstetten.
Er war dersprachgewaltigste christlichePrediger des 17. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.
Er war ein Bestsellerautor von europäischem Rang.
Er hatte entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Sprache.

Sein Name war ein Markenzeichen für populär-unterhaltsame Predigttexte:
Abraham a Sancta Clara, im Juli 1644 in Kreenheinstetten im Gasthaus "Traube" geboren.
Am 1. Dezember 1709 ist Abraham a Sancta Clara in Wien gestorben. 300 Jahre danach, im Jahr 2009, hat der Heimatort Kreenheinstetten mit der Gesamtgemeinde Leibertingen dieses historische Ereignis mit einer Reihe von Veranstaltungen feierlich begangen, um den großen Heimatsohn zu ehren.

Das war das Jubiläumsjahr in Kreenheinstetten
1. Höhepunkt:Vom 19. - 21. März 2009 fand in Kreenheinstetten eine einmalige internationale und interdisziplinäre Tagung zum Leben und Werk Abraham a Sancta Claras statt. Sie dürfte ein Meilenstein in der Abraham-Forschung sein. 

2. Höhepunkt:
Der absolute Veranstaltungshöhepunkt war das große öffentliches Historienspiel am 27. und 28. Juni sowie am3., 4. und 5. Juli 2009 in Kreenheinstetten unter freiem Himmel vor dem Geburtshaus Abraham a Sancta Claras, dem "Gasthaus zur Traube".


3. Höhepunkt:
Vom 8. - 11. Oktober 2009war eine Reisegruppe mit 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmern "auf den Spuren Abraham a Sancta Claras" unter der Leitung von Berta Rudolf 4 ereignisreiche Tage lang unterwegs in Salzburg und in Wien.

4. Höhepunkt:
Am Sonntag, 6. Dezember 2009, also genau 5 Tage, nachdem sich der Todestag von Abraham a Sancta Clara zum 300. Mal jährte, fand zum Abschluss des Jubiläumsjahres als letzter Höhepunkt ein feierlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael in Kreenheinstetten statt. Dieser wurde von Weihbischof Dr. Paul Wehrle, Erzdiözese Freiburg undDekan Neubrandzelebriert.

Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr wurde auch das passende Bier zu Abraham a Sancta Clara gebraut: das spezielle Abraham-Bräu.

Am 20.und 21 März 2010 fand die Exkursion "Auf den Spuren Abrahams" nach  Ingolstadt und Taxa statt.
Eine Reisegruppe unter der Leitung von Berta Rudolf unternahm eine Fahrt auf den Spuren Abrahams a Sancta Claras nach Ingolstadt und nach Taxa bei Odelzhausen in der Nähe von Augsburg.

Der große Prediger Abraham - Großes öffentliches Historienspiel in Kreenheinstetten

Abraham a Sancta Clara kehrt in seinen Heimatort zurück. Ein Dorf "macht" Geschichte! Am letzten Juni- sowie am ersten Juli-Wochenende 2009 wurde sein Leben und Wirken in seinem Geburtsort lebendig! Beim großen Historienspiel auf dem Platz und in der prächtigen Kulisse vor seinem Geburtshaus, dem "Gasthaus zur Traube", spielten rund 120 Laienschauspieler aus seinem Heimatort Kreenheinstetten öffentlich Stationen aus dem Leben und Wirken des Mönches, Hofpredigers und Schriftstellers in Kreenheinstetten, Graz und Wien nach - ein richtiges Spektakel zu Ehren des spektakulären Predigers. Kaiser, Prediger, Mönche, Hofgesellschaft, Bauern, Soldaten und Kindern und sogar Pferde und Schweine bevölkerten die Bühne

Bilder von der zweiten Aufführung des Historienspiels (Fotos: Annegret Hafner)

Szene I:

Szene II:

Szene III:

Szene IV:

Szene V:

Dem Gottesmann Abraham: Kirchliche Würdigung

Mit einem feierlichen Festgottesdienst am Nikolaus-Tag, 6. Dezember 2009, ehrte der Heimatort Abrahams fast genau 300 Jahre nach dessen Todestagin der Pfarrkirche St. Michael in Kreenheinstettenden großen Mönch und Prediger.

Der Gottesdienst wurde von Herrn Weihbischof Dr. Paul Wehrle, Erzdiözese Freiburg i. Br., zusammen mit Herrn Dekan Christoph Neubrand und Herrn Pfarrer Gerhard Senft zelebriert.

Ein besonderer Projektchor, der sich eigens zur Verstärkung des Kirchenchores Kreenheinstetten für diesen Anlass bildete, umrahmte unter der Leitung von Dirigent Robert Raiber den Gottesdienst feierlich.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand in der benachbarten Pfarrscheuer ein Empfang für Weihbischof Dr. Wehrle statt. Die Grußworte wurden von dem Holzbläser-Ensemble des Musikvereins Kreenheinstetten musikalisch umrahmt.

Die Leiterin der Abraham-Gedenkstätte in der Pfarrscheuer, Berta Rudolf, stellte zudem die neugestaltete Gedenkstätte vor und führte durch die Ausstellung.

Abraham-Bräu

Zum Jubiläumsjahr gab es das Bier mit dem großen Namen: "Abraham-Bräu".Etikett Abraham-Bräu.

Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot, wurde es als hefetrübes "Zwickl-Pils" (als "Zwuckl") in der 0,3 - Liter- Bügelflasche mit dem Konterfei des großen Predigers und Mönches angeboten.

Das Bier wurde nach einer Idee des heutigen Wirts des Gasthofs "Traube", dem Geburtshaus Abrahams a Sancta Clara, Helmut Gröner, von der Hirschbrauerei in Wurmlingen gebraut.

Es wurde in den Gaststätten der vier "Donaubergland-Wirte", im "Landgasthof zur "Traube" ( Kreenheinstetten), "Gasthaus zum Adler" (Leibertingen), "Gasthaus zur Burg" (Leibertingen) und Restaurant "Gutshof Käppeler" ( Beuron-Thiergarten) ausgeschenkt.

Die Abraham-Postkarte

Zum Jubiläumsjahr gab es auch eine neue "Abraham a Sancta Clara"-Postkarte als Doppelkarte mit den wichtigsten Terminen und Infos zum Jubiläum. Diese wurde von der Gemeinde Leibertingen in Zusammenarbeit mit der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH zum Jahresbeginn herausgegeben.

Sie wurde bereits sehr erfolgreich auf der CMT in Stuttgart, Europas größter Publikumsmesse, vertrieben und damit schon viel Werbung für die Jubiläumsveranstaltungen gemacht. Die "Abraham"-Postkarte ist bei der Gemeindeverwaltung Leibertingen, bei der Ortsverwaltung Kreenheinstetten und bei der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH Tuttlingen kostenlos erhältlich.

Werke Abraham a Sanca Clara (Auswahl)


1684

Reimb Dich, Oder, Ich Liß dich (Predigtsammlung)


1685

Gack. Gack. Gack, Gack, á Ga. Einer Wunderseltzamen Hennen in dem Hertzogthumb Bayern, Das ist: Ein außführl. [...] Beschreibung der berühmten Wallfahrt Maria Stern in Taxa


1686-95

Judas Der Ertz-Schelm, Für ehrliche Leuth (Lebensbeschreibung mit moralsatirischen Traktaten)


1699

Etwas für Alle(schwankhafte Beschreibung von Ständen und Berufen)


1701

Geflügelter Mercurius, Worinnen zwar Etliche Kurtzweilige Sachen zu lesen seynd, jedoch mit untergemengter Lehr


1703

Wunderlicher Traum von einem großen Narren-Nest


1704

Ein Karn, voller Narrn, Das ist: Etliche Blättl ohne Blat fürs Maul


1704

Heylsames Gemisch-Gemasch, Das ist: Allerley seltsame u. verwunderliche Geschichten, Mit vielen Concepten u. sittlichen Lehren unterspickt


1707

Huy! und Pfuy! Der Welt. Huy oder Anfrischung Zu allen schönen Tugenden: Pfuy oder Abschreckung von allen schändlichen Lastern



1710-19

Wohl angefüllter Weinkeller, In welchem Manche durstige Seel sich mit einem Geistl. Gesang-Gott erquicken kann (3 Teile)


1680   

Mercks Wienn, Das ist: Deß wütenden Todts, ein umständige Beschreibung (Pestpredigt)


1680

Lösch Wienn, Das ist: Ein bewögliche Anmahnung zu der Kayserl. Residentz-Statt Wienn (Pestpredigt)


1680

Große Todten-Bruderschafft, Das ist: ein kurtzer Entwurff Deß Sterblichen Lebens (Pestpredigt)


1683

Auff, auff, Ihr Christen!Das ist: Ein bewegliche Anfrischung der christlichen Waffen wider den Türckischen Bluet-Egel (Türkenpredigt)

Ausgewählte Literatur zu Abraham a Sancta Clara

Karl Bertsche: Die Werke Abraham a Santa Claras in ihren Frühdrucken. Krieg, Wien 1961.
Franz M. Eybl: Abraham a Santa Clara. Vom Prediger zum Schriftsteller. Niemeyer, Tübingen 1992
Martin Heidegger: Über Abraham a Santa Clara. Meßkirch 1962.
Jean Schillinger: Abraham a Santa Clara. Lang, Bern 1993
Gunter Haug: Abraham a Santa Clara. In: Im Schatten eines Denkmals. Geschichte und Geschichten des Geburtsortes von Abraham a Santa Clara. Kreenheinstetten 793–1993. Hrsg. Gemeinde Leibertingen. Braun, Tuttlingen 1993, S. 41–52.
Edwin Ernst Weber: Abraham a Sancta Clara (1644 – 1709). In: Ch. Schmider/E. E. Weber: Kommunale und kirchliche Archivpflege im ländlichen Raum. Geschichte, Probleme und Perspektiven am Fallbeispiel des Gemeinde- und Pfarrarchivs Kreenheinstetten. Landkreis Sigmaringen 1997, S. 153–165.

Die "Traube" - das Geburtshaus

Im Juli 1644 wird Hans Ulrich Megerle mit größter Wahrscheinlichkeitin der "Traube", einem Bauernhaus mit Wirtsstube,in Kreenheinstetten geboren. Damals wie heute ist "die Traube" eine beliebte Dorfwirtschaft und ein gesellschaftlicher (und natürlich geselliger) Mittelpunktdes Dorfes.

Drei Generationen war das "Gasthaus zur Traube" im Besitz der Familie Gröner, nun Familie Utz.
Die alte Wirtsstube ist restauriert und viele Teile sind noch aus den letzten Jahrhunderten originalgetreu erhalten. Im Jahr 1956 wurde hier eine kleine "Abraham-a-Sancta-Clara-Stube" eingerichtet. Der Landesverein "Badische Heimat" übergab 10 Ausstellungsstücke (vor allem Stiche und Bildansichten von Wirkungsstätten des großen Predigers). An der Finanzierung beteiligten sich neben dem damaligen Landkreis Stockach, die Gemeinde und die damals noch existierende "Ochsen-Brauerei" in Möhringen. In der historischen Abrahamstube, der "alten Wirtsstube", können es sich Gäste heute wie damals gut gehen lassen. 

Seit der Renovierung und Erweiterung des Gebäudes bietet die "Traube" als familiär geführter Landgasthof gute regionale Küche und Übernachtungsmöglichkeiten an. Probieren Sie es aus und übernachten Sie unter dem Dach des Geburtshauses von Abraham a Sancta Clara. 

Abraham Denkmal

Am 15. August 1910 (Mariä Himmelfahrt) wurde die Bronzefigur feierlich enthüllt vor den Augen vieler Honoratioren und angeblich rund 2.000 Festgästen.

Während der beiden Weltkriege bestand jeweils die Gefahr, dass die Figur für Rüstungszwecke eingeschmolzen werden sollte. Beides Mal konnte dies verhindert werden.

Auch in Wien (Opernring) wurde dem berühmten Hofprediger im Jahr 1928 ein Denkmal gesetzt, das heute noch besichtigt werden kann.

Die Feierlichkeiten zum 200. Todestag Abraham a Sancta Claras im Jahr 1909 waren letztlich Auslöser dafür, dass in Kreenheinstetten ein Denkmal für Abraham erstellt wurde. Hierbei hatte auch der damalige Theologiestudent Martin Heidegger aus Meßkirch maßgeblichen Anteil, hatte er doch im Jahr 1909 eine Studenten-Gedenkveranstaltung in Hausen im Tal geleitet, die des berühmten Predigers gedachte.

Vor allem aber war es der langjährige Kreenheinstetter Pfarrer und damalige Dekan von Göggingen, Michael Burger, der einneues Denkmalkomitee aus Geistlichen aus den Dekananten Meßkirch und Sigmaringen bildete, nachdem ein erster Versuch Jahre zuvor noch gescheitert war.1909 wurden im gesamten katholischen süddeutschen Raum Spendenaufrufe getätig. Es kamen mehr als 4.000 Mark zusammen.

Der Sigmaringer Bildhauer Franz Marmon wurde mit der Anfertigung des Denkmals beauftragt. Die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen/Steige erhielt den Auftrag zum Guß der Bronzeplastik. Den Sockel stellte der Krauchenwieser Steinhauermeister Johann Waibel her.

Die Gedenkstätte

Im Geburtsort Abrahams, in Kreenheinstetten ist im ehemaligen Ökonomiegebäude des Dorfpfarrers ("Pfarrscheuer"), direkt neben der Kirche und dem Denkmal Abrahams eine kleine, aber feine Dauerausstellung zu Leben und Werk des sprachgewaltigen Barockpredigers und  Schriftstellers eingerichtet worden.

Die Gedenkstätte

In der literarischen Gedenkstätte sind die wichtigsten Lebensstationen und die geschichtlichen Rahmenbedingungen seines Wirkens in Text und Bild dargestellt. Originaldrucke aus der Lebenszeit Abrahams, Nachdrucke und Plagiate geben einen Eindruck von seiner großen schriftstellerischen Begabung und literarischen Bedeutung. Kernstück der Sammlung ist das Taufbuch der Pfarrgemeinde, in dem über den späteren Ordensmann vermerkt ist, dass er am 3. Juli 1644 auf den Namen Hans Ulrich Megerle getauft wurde.

Die Gedenkstätte

Im Jubiläumsjahr 2009 (300. Todestag am 01.12.1709) wurde eine Hörstation installiert, von der Texte von Abraham a Sancta Clara abgerufen werden können. Neue Vitrinen ermöglichen außerdem eine vielfältige Repräsentation seiner Werke. Besichtigungen sind jederzeit nach Vereinbarung möglich. Auf Wunsch werden auch auf die Besuchergruppe zugeschnittene Führungen angeboten mit unterhaltsamen Kostproben aus dem reichhaltigen Werk Abraham a Sancta Claras.


Führungen - Besichtigungen

nach Voranmeldung


Birgit Riester
Elisabeth Hafner

Tel. 015159874553
Abraham-aSC@gmx.de

Eintritt:frei



 

Die Gedenkstätte

Standort:
Kirchplatz 3
88637 Leibertingen-Kreenheinstetten

Impressum

mit den Pflichtangaben nach § 5 Telemediengesetz (TMG)

Gesamtverantwortung

Gemeinde Leibertingen
Bürgermeister Stephan Frickinger
Rathausstr. 4
88637 Leibertingen


Aufsichtsbehörde

Landratsamt Sigmaringen
Leopoldstraße 4

72488 Sigmaringen
Telefon: (07571) 102-0
Telefax: (07571) 102-1234
E-Mail: info@lrasig.de


Hinweise zur Online-Streitbeilegung

Online-Streitbeilegung gemäß Art. 14 Abs. 1 ODR-VO:Die Plattform der Europäischen Kommission zur Online-Streitbeilegung (OS) finden Sie hier:http://ec.europa.eu/sonsumers/odr/Zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle sind wir nicht verpflichtet und nicht bereit.


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    6. Verwendung von Google Webfonts, Google Maps und OpenStreetMap

    a. Verwendung von Google Webfonts und Google Maps

    Auf unserer Webseite werden externe Schriften, sog. Google Webfonts, verwendet. Zudem benutzen wir Google Maps, um für Sie den Anfahrtsweg zu unserem Unternehmen darzustellen und Ihnen die Planung der Anfahrt zu vereinfachen. Auch hierbei greifen wir auf Dienste der Google Inc. 1600 Amphitheatre Parkway, Mountain View, CA 94043, USA zurück. Dazu lädt beim Aufrufen unserer Seite Ihr Browser die benötigten Informationen vom Google-Server in den USA in ihren Browsercache. Dies ist notwendig damit auch Ihr Browser eine optisch verbesserte Darstellung unserer Texte anzeigen kann, bzw. die Karte auf unserer Webseite dargestellt wird. Hierdurch wird an den Google-Server übermittelt, welche unserer Internetseiten Sie besucht haben. Auch wird Ihre IP-Adresse von Google gespeichert. Weitergehende Informationen zu Google Webfonts finden sie unter https://developers.google.com/fonts/faq?hl=de-DE&csw=1Weitergehende Informationen zu Google Maps finden sie unter https://www.google.com/intl/de_de/help/terms_maps.htmlAllgemeine Informationen zum Thema Datenschutz bei Google finden sie unter www.google.com/policies/privacy/


    b. Verwendung von OpenStreetMap

    Wir verwenden auf unserer Webseite einen Kartenausschnitt von OpenStreetMap (https://www.openstreetmap.de/), um für Sie den Anfahrtsweg zu unserem Unternehmen darzustellen und Ihnen die Planung der Anfahrt zu vereinfachen.
    Bei OpenStreetMap handelt es sich um ein Open-Source-Mapping-Werkzeug. Damit Ihnen die Karte angezeigt werden kann, wird Ihre IP-Adresse an OpenStreetMap weitergeleitet. Wie OpenStreetMap Ihre Daten speichert, können Sie auf der Datenschutzseite von OpenStreetMap hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Datenschutz und hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Legal_FAQ einsehen.Wir stützen den Einsatz der vorgenannten Tools auf Art. 6 Abs. 1 Buchst. f) DSGVO: die Datenverarbeitung erfolgt zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit auf unserer Webseite und liegt daher in unserem berechtigten Interesse.


    7. Dauer der Speicherung

    „Wir speichern Ihre Daten so lange, wie es für eine abschließende Bearbeitung Ihres Anliegens notwendig ist. Die über das Analyse-Tool "Matomo" erhobenen Statistikdaten werden bereits bei der Erhebung anonymisiert und die Ergebnisse längstens 2 Jahre gespeichert.Ausgenommen hiervon sind Daten, für die gesetzliche oder anderweitig vorgeschriebene Aufbewahrungspflichten bestehen; diese werden für die Dauer der jeweiligen Aufbewahrungsfrist gespeichert und im Anschluss routinemäßig gelöscht."


    8. Betroffenenrechte

    a. Auskunftsrecht

    Sie haben das Recht, von uns eine Bestätigung darüber zu verlangen, ob Sie betreffende personenbezogene Daten verarbeitet werden.Senden Sie hierfür bitte einfach eine eMail an datenschutz@leibertingen.de


    b. Berichtigung/Löschung/Einschränkung der Verarbeitung

    Des Weiteren haben Sie das Recht, von uns zu verlangen, dass- Sie betreffende unrichtige personenbezogene Daten unverzüglich berichtigt werden (Recht auf Berichtigung);
    - Sie betreffende personenbezogene Daten unverzüglich gelöscht werden (Recht auf Löschung) und
    - die Verarbeitung eingeschränkt wird (Recht auf Einschränken der Verarbeitung).
    Senden Sie hierfür bitte einfach eine eMail an datenschutz@leibertingen.de


    c. Recht auf Datenübertragbarkeit

    Sie haben das Recht, Sie betreffende personenbezogene Daten, die Sie uns bereitgestellt haben, in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten und diese Daten einem anderen Verantwortlichen zu übermitteln. Senden Sie hierfür bitte einfach eine eMail an datenschutz@leibertingen.de


    d. Widerrufsrecht

    Sie haben das Recht, Ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Senden Sie hierfür bitte einfach eine eMail an datenschutz@leibertingen.de


    e. Widerspruchsrecht

    Ist die Verarbeitung Sie betreffender personenbezogener Daten für die Wahrnehmung einer Aufgabe, die im öffentlichen Interesse liegt (Art. 6 Abs. 1 Buchst. e) DSGVO) oder zur Wahrung unserer berechtigten Interessen (Art. 6 Abs. 1 Buchst. f) DSGVO) erforderlich, steht Ihnen ein Widerspruchsrecht zu. Senden Sie hierfür bitte einfach eine eMail an datenschutz@leibertingen.de


    f. Beschwerderecht

    Sind Sie der Ansicht, dass die Verarbeitung der Sie betreffenden personenbezogenen Daten gegen die DSGVO verstößt, haben Sie unbeschadet anderweitiger Rechtsbehelfe das Recht auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde.


    9. Datenschutz-Grundverordnung bei der Verwaltung der Grund- und Gewerbesteuer

    Die Gemeinde Leibertingen erhebt für den in ihrem Gebiet liegenden Grundbesitz (bebaute und unbebaute Grundstücke, Betriebe der Land- und Forstwirtschaft) Grundsteuer von den Eigentümerinnen und Eigentümern sowie den Erbbauberechtigten. Von Unternehmer/innen/Unternehmen mit Gewerbebetrieben, die eine Betriebsstätte in Leibertingen haben, erhebt sie die Gewerbesteuer. Hierbei müssen personenbezogene Daten verarbeitet werden.
    Im Besteuerungsverfahren sind Daten personenbezogen, wenn sie einer natürlichen Person, einer Körperschaft (z.B. Verein, Kapitalgesellschaft), einer Personenvereinigung oder einer Vermögensmasse zugeordnet werden können.
    In der hier verlinkten Datei informieren wir Sie darüber, welche personenbezogenen Daten wir erheben und wie diese verarbeitet werden.((118,4KB))11. Unser Datenschutzbeauftragter Unseren Datenschutzbeauftragten erreichen Sie unterdatenschutz@leibertingen.deoder Telefon 0711-810814444