Abraham a Sancta Clara (1644 - 1709)

Die Studienjahre

Der junge Hans Ulrich fällt offensichtlich schon früh als gewitztes, intelligentes Kind auf. Auf Anraten des Dorfpfarrers und seines geistlichen Onkels Abraham von Megerle schickt ihn die Familie auf die Lateinschule nach Meßkirch und danach auf das Jesuitengymnasium nach Ingolstadt. Die Vermittlung  der klassischen Bildung von der Antike her und die Begegnung mit dem Jesuitendrama haben einen anhaltenden Einfluss auf den späteren Prediger. In dieser Zeit (1659) stirbt sein Vater.

Darauf nimmt sich der geistliche Onkel Abraham von Megerle der weiteren Ausbildung des jungen Hans Ulrich an mit seinem Geld und mit seinen Beziehungen. Er schickt ihn auf das Benediktinergymnasium nach Salzburg. Hier wird die Kenntnis der griechischen und römischen Klassiker vertieft, aber auch der Zugang zu zeitgenössischer Literatur und Dichtung vermittelt, aus denen der spätere Schriftsteller sich kenntnisreich bedient. Als prägende Lehrerpersönlichkeit ist hier P. Otto Aicher zu nennen, ein damals berühmter Dichter, Prediger und Redner.

Nach Ende der Schulzeit tritt Hans Ulrich Megerle ein in den Orden der „unbeschuhten Augustiner-Eremiten“, einem Reformzweig des altehrwürdigen Augustinerordens. Aus Dankbarkeit seinem Gönner gegenüber nimmt er den Ordensnamen Abraham a Sancta Clara an. Seine Einführungs- und Probezeit für das Ordensleben, das Noviziat, verbringt er in Maria Brunn bei Wien. Zum Studium der Philosophie und Theologie hält er sich in den Ordensniederlassungen Wien, Prag und Ferrara auf, denn wegen der unruhigen und kriegerischen Zeiten wird das Studium der jungen Theologen weg von Wien in ruhigere Klöster verlegt. Mit dem Doktortitel schließt P. Abraham seine Studienjahre ab.

Zum Seitenanfang